Die Idee zu FUNino (FUNiño) hat ihren Ursprung in Italien. Horst Wein, zu diesem Zeitpunkt selbst ehemaliger Hockeynationalspieler und Trainer der deutschen Hockeynationalmannschaft, war dort als Hockeytrainer tätig und trainierte zusätzlich Kinder auf den vorhandenen Basketball-Feldern.
Damit das Spielfeld möglichst breit genutzt werden konnte, nahm Horst Wein für jedes Feld 4 Matten und nutzte sie als Hockeytore. Er nannte dieses Spiel „Mini-Hockey“. Die Schusszone vom Hockey legte er als 6m-Zone für Mini-Hockey fest. Nur innerhalb dieser Schusszone durften Tore erzielt werden. Damit verhinderte er, dass die Kinder einfach aus großer Distanz auf die Tore ballerten.
Horst Wein, Spanien und der FC Barcelona
1973 zog Horst Wein schließlich nach Barcelona, genauer nach Sant Cugat del Vallès, wo er bis zu seinem Tod auch wohnte. Dort trainierte er die Hockey-Nationalmannschaft Spaniens.
1982 leitete Horst Wein in Barcelona ein Seminar zum Thema „Mini-Hockey“, dabei wurde der FC Barcelona auf ihn aufmerksam. Seine Idee die Elemente des Straßenfußballs, mit seinen vielen Ballkontakten, Toren und Spielsituationen, in das Jugendtraining einzubauen fanden großen Anklang.
So wechselte er als Ausbilder in den Fußball und war in den folgenden Jahren weltweit als Referent zum Thema „Entwicklung der Spielintelligenz“ unterwegs. Seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit CEDIF, dem Forschungs- und Entwicklungszentrum des spanischen Fußballverbandes, sollte bis zu seinem Tod 2016 andauern.
Horst Wein, Peter Schreiner und die Entwicklung der Spielintelligenz
2002 war Horst Wein in Philadelphia auf einem Hockey-Kongress. Parallel zu dieser Veranstaltung war Peter Schreiner ebenfalls als Referent zum Thema „Koordinationstraining im Fußball“ auf dem „Coaches’ Super Clinic“ tätig. Die beiden begegneten sich und es folgte ein intensiver Austausch über Kinderfußball und Wettkampfsysteme.
Dabei ist Peter Schreiner folgende Aussage von Horst Wein besonders im Gedächtnis geblieben.
„Das 7 gegen 7 ist Terrorismus gegen die Kinder. Sie sollte lieber 3 gegen 3 spielen, und am besten auf 4 Tore. Die Wettkampfsysteme der Verbände sollten so sein, wie die Schuhe der Kinder. Sie sollten ihren Größen entsprechend mitwachsen!“
Horst Wein
Auf dem Rückflug nach London beschlossen beide, das Thema „Spielintelligenz im Fußball“ in Deutschland bekanntzumachen.
Horst Wein war zu dieser Zeit in Deutschland nur Insidern bekannt, und das meist nur über Hockey. Peter Schreiner der zu dieser Zeit schon mit dem Institut für Jugendfußball zahlreiche Medien für Trainer veröffentlichte, bot ihm an, sein Ausbildungssystem in Deutschland zu veröffentlichen.
Die ersten Publikationen – Videos und Heft „Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball“
Das gemeinsame Projekt startete 2004 mit Kindern von SW Essen und Schalke 04. Bei den Dreharbeiten zu „Spielintelligenz 1 und 2 – vorbereitende Spiele und Variationen zum Mini-Fußball“ im Parkstadion wurde Helmut Schulte (Akademie-Leiter Schalke) auf das Thema „Spielintelligenz“ und die Ideen von Horst Wein aufmerksam. Auf Treffen mit Bundesliga-Trainern und Akademie-Leitern erzählte Helmut Schulte vom neuen Thema, das ihn völlig überzeugte.
Damit wurde Horst Wein bundesweit bekannt und referierte bei einigen Bundesliga-Vereinen und später auf einem BDFL-Kongress und beim DFB.
Horst Wein und Prof. Lochmann
Horst Wein referierte 2005 bei Mainz 05 zum Thema „Spielintelligenz mit Mini-Fußball“ und gewann einen weiteren langjährigen Weggefährten – Prof. Lochmann (ehem. U15 Trainer Mainz 05), der einen wesentlichen Anteil daran hat, das FUNino nun auch bei vielen Trainer und beim DFB angekommen ist.
Die gemeinsamen Aktionen von Horst Wein und Prof. Dr.Dr. Lochmann werden in einem gesonderten Artikel beschrieben.
Wie aus Mini-Fußball, FUNino wurde
Wie Peter Schreiner berichtet, soll der Begriff Funino das erste mal bei einem Telefonat der beiden gefallen sein. Nach seiner Rückkehr von einem Seminar in Irland, telefonierten die beiden darüber, wie das Seminar gelaufen war, dabei fragte Horst Wein, Peter Schreiner:
„Was hältst du davon, wenn wir „Mini-Fußball“ von jetzt an „FUNino“ nennen?“ (FUN – Spaß auf Englisch und Niño– Kind auf Spanisch).
Sie waren sich einig, dass der Begriff „FUNino“ perfekt zum Ausbildungssystem passt, in dem die Kinder und der Spaß am Fußball im Mittelpunkt stehen.
Horst Wein war bis zu seinem Tod am 14. Februar 2016 in vielen Ländern unterwegs, um sein Wettkampf- und Trainingssystem FUNino bekanntzumachen. Dabei unterstützte Prof. Lochmann ihn durch viele Vorträge bei Vereinen, beim Bund Deutsche Fußballlehrer und beim DFB. So ist ein Traum, leider erst nach seinem Tod, von Horst Wein in Erfüllung gegangen für den er über 30 Jahre gekämpft hat.
In Deutschland wird „FUNino“ 2024 als verbindliches Wettkampfsystem für den unteren Jugendbereich verpflichtend werden.
Mehr Informationen über FUNino und die Entwicklung der Spielintelligenz
Wie schon erwähnt hat Horst Wein, gemeinsam mit Peter Schreiner und dem Institut für Jugendfußball zahlreiche Medien zum Thema FUNino und die Entwicklung der Spielintelligenz veröffentlicht. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, eine detaillierte Übersicht gibt es hier: