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EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0

Turek FotoAutor: Steven Turek
Tore: Boateng (8.Minute) – Gomez (43. Minute) – Draxler (63.Minute)

Deutschland spielt sich überzeugend ins Viertelfinale!

Deutschland gewinnt verdient mit 3:0. Slowakei versucht es anfangs mutig, hat letztendlich dem deutschen Kombinationsspiel aber nichts entgegenzusetzen.

Slowakei verteidigt aktiver – Boateng mit dem ersten Länderspieltor!

Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen versuchte die Slowakei, zu Beginn etwas aktiver zu verteidigen. Vor allem die beiden Halbspieler Hamsik und Hrošovský liefen deutlich aktiver die deutschen 6er oder gar die Innenverteidiger an, um dem Spielaufbau keine Ruhe zu geben. Die Kehrseite war der Halbraum, den sie hinter sich preisgaben. Dieser wurde von Beginn an ausreichend gut genutzt, um entweder direkt anspielbar zu sein oder aber die Außenspieler der slowakischen 5er Mittelfeldkette nach innen zu zwingen – was Räume auf außen preisgab.

EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 - Bild 1
EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 – Bild 1

Boatengs Treffer zum 1:0 war schließlich ein gutes und einfaches Beispiel für eine der taktisch wichtigsten Dinge im Fußball – Die optimale Positionierung in jeder Situation. Ausgehend davon, dass alle Slowaken sich im Strafraum befinden, gibt es keinen Grund sich als Verteidiger an der Mittellinie zu positionieren (zumal man von dort eh nicht mehr verteidigen kann, wenn der Konter auf einen zurollt). Er positioniert sich am Strafraum, kann so zweite Bälle direkt verteidigen bzw. Konter im Keim ersticken. ODER den Ball einfach mal reinhauen 😉

EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 - Bild 2
EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 – Bild 2

Kurz vor dem Elfmeter zeigt sich ein weiterer Grundsatz für das Offensivspiel – Überzahl zu suchen und anzusteuern. Deutschland steht im rechten Halbraum in einem guten Zahlenverhältnis. Jeder beliebige Ball in diesen Raum würde unmittelbare Gefahr für das slowakische Tor bedeuten. Das zwingt den linken slowakischen Verteidiger zum Einrücken – der Raum auf außen wird frei(er). Der Diagonalball kommt – Zeit genug für eine gute Entscheidung außen – Foul – Elfmeter – (verschossen).

EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 - Bild 3
EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 – Bild 3

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Ansonsten war alles beim Alten. Deutschland überzeugte, wie bereits in den bisherigen Partien, mit starkem Gegenpressing und guter Restfeldverteidigung (wenngleich die Slowakei über keinen Spieler, mit der Ausnahme von Hamsik, verfügt, der dem Pressing auch nur im Ansatz widerstehen könnte) und ließ damit keine Chance und keinen Konter seitens der Slowaken zu. Auch das führte zusehens zu einem deutlich abwartenderen Verteidigungsverhaltens seitens der Slowakei – die 6er wurden deutlich weniger intensiv und konsequent angelaufen. Im Beispiel dribbelt Toni Kroos 15 Meter auf den Mannschaftsverbund zu. Sein Gegenspieler wartet ab und deckt die Passwege ab, anstatt ihn anzulaufen.

EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 - Bild 4
EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 – Bild 4

Kurz nachdem die Slowakei schließlich zur ersten wirklichen Chance kam, schlug Deutschland mit einer schönen Kombination über die linke Seite zu und erzielte das 2:0. Dabei zeigte die deutsche Mannschaft etwas, was sie in den ersten Spielen noch vermissen ließen – konsequent offene Räume anzusprinten. Der Ball geht auf den linken Flügel. Die beiden Innenverteidiger schieben nicht zur Ballseite, während der slowakische Rechtsverteidiger auf den Ballführer herausrückt. Daraus entsteht ein Raum, den Draxler nutzt. Die Folge ist ein Zuordnungsproblem auf außen und ein überragendes Dribbling auf der Grundlinie mit dem Zuspiel fürs 2:0 durch Gomez.

EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 - Bild 5
EM 2016 Spielanalyse: Deutschland – Slowakei 3:0 – Bild 5

In der zweiten Halbzeit bleibt alles beim Alten – Löw wechselt perspektivisch!

Nicht zuletzt das 3:0 von Julian Draxler ermöglichte es dem Bundestrainer verletzte und/oder gelbbelastete Spieler herauszunehmen (Boateng & Khedira) und gleichzeitig anderen wichtigen Spielern Spielpraxis zu geben (Schweinsteiger).

Fazit: Deutschland zieht vollkommen verdient ins Viertelfinale ein und bewirbt sich nachhaltig auf den Posten „Absoluter Turnierfavorit“, wenngleich die wirklich guten Gegner jetzt erst kommen.

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