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EM 2016 Spielanalyse: England – Russland 1:1

Turek FotoRusslands Lucky Punch trübt überzeugende Leistung Englands

England zeigt viele gute Ansätze und Mechanismen gegen ein uninspiriertes Russland. Klare Rollenverteilung zu Beginn – England dominant.

England zeigte von Beginn an eine ausgewogene Positionierung, gute Restfeldsicherung und gutes Gegenpressing. Dazu kamen effektive (und attraktive) Einzelaktionen vor allem von Alli. Dazu kam ein Rooney, der sich in seiner Rolle immer besser zurechtfindet. All das resultierte in guten Torchancen (6./13./21./23./31./34. Minute).

Die andere Seite der Medaille – Russland verteidigt nachlässig

Russland präsentierte sich relativ tief und beschränkte sich überwiegend auf abwartendes Verteidigen. Das ist an sich kein Problem. Zum Problem wurde es in dem Moment, in dem Russland tief stand, aber dabei weder kompakt stand, noch aktiv Passwege verteidigt. Ein gutes Beispiel zeigte sich in der 31. Minute. Rooney hat kurz hinter der Mittellinie den Ball und spielt über 30 Meter einen Steckball in den Strafraum – nur eine Fußlänge verhindert das, zum dem Zeitpunkt schon lange, verdiente 1:0.

EM 2016 Spielanalyse: England - Russland 1:1 - Bild 1
EM 2016 Spielanalyse: England – Russland 1:1 – Bild 1

England eliminiert Russlands linke Seite mit Leichtigkeit!

Hatte Russland den Ball im Spielaufbau, konzentrierte sich England (sehr erfolgreich) darauf, die linke Seite Russlands aus dem Spiel zu nehmen. Mit dem Pass des rechten Innenverteidigers (Ignashevich) zum linken (Berezutskiy) lief Lallana von außen an und zwang Russland, den Spielaufbau über die rechte Seite fortzusetzen (Nebenbei: Eigentlich ein recht einfacher Mechanismus, der zu überspielen ist – reichte aber gegen stark limitierte russische Innenverteidiger). Das hatte zwei Vorteile. Zum einen wurde die linke Angriffsseite um Kokorin aus dem Spiel genommen, zum anderen stand durch die höhere Stellung von Lallana ein weiterer tiefer Anspielpunkt für den Konter zur Verfügung. Auf der Ballseite stand mit Sterling ein pfeilschneller Spieler bereit, der nach Balleroberungen sofort Räume öffnen konnte. Und auch wenn diese Taktik nur selten zu brauchbaren Angriffsequenzen führte, war sie trotzdem stimmig. Gegen Mannschaften, die am Ball wesentlich mehr Qualität vorweisen, reicht dieses Pressing vermutlich nicht aus (Russland spielte zwei Spielverlagerungen – ohne Druck – direkt ins Aus).

EM 2016 Spielanalyse: England - Russland 1:1 - Bild 2
EM 2016 Spielanalyse: England – Russland 1:1 – Bild 2

Russland schiebt höher und landet den Lucky Punch!

In Folge des erlösenden 1:0 durch England hatte Russland seine beste Phase. Sie schoben deutlich höher und lösten ihr eher abwartendes Verteidigungsverhalten auf, um dauerhaft höher Druck auszuüben. Dies resultierte in mehreren Strafraumszenen (Chancen konnte man das trotzdem nicht nennen), gab aber auch viel Raum im Umschalten Preis – der Moment, in dem England den Sack hätte zu machen und ihre Konteraktionen besser ausspielen müssen. Was folgte, kann man unter der alten Weisheit „wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten rein“ oder dem klassischen Lucky Punch in letzter Sekunde verbuchen.

Fazit: England zeigte eine überzeugende Leistung – in den meisten Belangen. Lediglich letzte Details im Strafraum sowie der notwendige Killerinstinkt fehlten, um das Spiel schon wesentlich früher entscheiden zu können. Russland hingegen verließ sich in weiten Teilen auf eine (einigermaßen) geordnete Defensive und war höchstens über Standardsituationen gefährlich.

Informationen zum Autor Steven Turek:

Von der Bachelorarbeit zum Taktikexperten

Der Fußballtrainer und Masterstudent Steven Turek beschäftigte sich während seines Bachelorstudiums im Rahmen eines groß angelegten Projekts mit unterschiedlichen Spielphilosophien im Profifußball.

Seine Abschlussarbeit widmete er dem Thema „Analyse der Fußballweltmeisterschaft 2014 im Hinblick auf das Herausspielen von Torchancen“ (zusammen mit Jonas Stephan).
Seine erworbenen Kenntnisse aus unzähligen Trainingseinheit, Beobachtungen, sowie Aus- und Fortbildungen (u.a. UEFA – A – Lizenz) versucht er nun in Zusammenarbeit mit Sportakademie24 weiterzugeben.

Hefte-Taktiktrends

Sein erstes Buch zum Thema „Erfolgreich Passwege Öffnen und Nutzen“ schrieb er zusammen mit dem Taktik – Experten und DFB Ausbilder Ralf Peter.

Mit der gleichnamigen Seminarreihe schafft der ambitionierte Nachwuchstrainer die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis.

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EM2016 anaysiert von Steven Turek

Steven Turek analysiert die EM2016
Steven Turek analysiert die EM2016

EM2016: Steven Turek im Studio

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