2 Pressing-Spielformen für deine Mannschaft!

In seinem neuen Heft widmet sich Trainer Steven Turek ausführlich dem Thema Pressing – Spielformen.

Alle Spielformen in seinem neuen Heft sind dabei in drei Kategorien unterteilt.

• Spielnahe Individualtrainings, also Spielformen für wenige Spieler im Rahmen bis zu 2 gegen 2.
• Kleinspielformen, die bis zu einer Spielerzahl von 4 gegen 4 konstruiert werden und zumeist einen dauerhaften Wechsel aller Spielphasen aufweisen.
• Großspielformen, die ab einer Spieleranzahl von 5 gegen 5 organisiert sind.

Wir widmen uns heute den Kleinspielformen und stellen euch 2 Spielformen vor die ihr in euer Training einbauen könnt!

Kleinspielformen – Von 4 gegen 4 bis zu dynamischen Spielphasen

Kleinspielformen, definiert als Spielformen bis einschließlich 4 gegen 4, sind ideal für alle Altersklassen und bieten eine Balance zwischen Individualtraining und Großspielformen. Sie sind attraktiv durch ihre hohe Wiederholungszahl und die Möglichkeit, schnell Wettkämpfe zu organisieren, während sie gleichzeitig verschiedene Spielprinzipien parallel im Training einsetzen lassen.

Ein bisschen Pressing, ist wie ein bisschen schwanger. Ich meine, ent-weder bist du schwanger oder nicht. Entweder du willst Pressing spielen oder nicht.

Ralf Rangnick

Ein besonderes Merkmal dieser Spielformen ist der nahtlose Übergang zwischen verschiedenen Spielphasen, was eine dynamische Entwicklung von Umschaltphasen ermöglicht. Obwohl Trainer einzelne Spielprinzipien hervorheben können, werden häufig mehrere Prinzipien gleichzeitig angewendet, was flüssige Übergänge fördert und ein vielseitiges Coaching erfordert. Trainer sollten sich anfangs auf ein oder zwei Prinzipien konzentrieren, um die Vielfalt der Anwendungen effektiv zu coachen.

Spielform – 5 vs. 1,2,3… – Druck ausüben

Organisation/Ablauf
Im Feld positionieren sich fünf offensive Spieler. Fünf defensive Spieler warten außerhalb des Feldes. Mit dem Startsignal des Trainers spielt die Mannschaft im Feld auf Ballbesitz. Zunächst startet ein Verteidiger in das Feld und versucht, den Ball zu erobern. Alle fünf Sekunden kommt ein weiterer Verteidiger hinzu. Beendet ist die Spielform bei einer Balleroberung oder wenn es die rote Mannschaft schafft, zwei weitere Pässe zu spielen, während alle Verteidiger aktiv sind.

Coaching Punkte & Tipps

• In dieser Spielform lernen die Verteidiger, Druck auf den Ballführer auszuüben.
• Selbst in teilweise krasser Unterzahl sollen Verteidiger versuchen, den Ballführer am Passen zu hindern und im besten Fall den Ball zu erobern.
• Gerade für die ersten Verteidiger spielt der Widerstand gegen Frustration eine bedeutende Rolle.

Spielform – 1 vs. 3 auf 3 vs. 6 – Druck ausüben, Reihen verteidigen

Organisation/Ablauf
Sechs offensive und drei defensive Spieler positionieren sich entsprechend der Abbildung. Zwei offensive Spieler positionieren sich außerhalb des eigentlichen Spielfeldes.

Die defensive Mannschaft kann selbst entscheiden, ob sie die Linie mit einem oder zwei Spielern verteidigt und gleichzeitig mit einem oder zwei Spielern Druck ausübt.

Ziel der offensiven Mannschaft ist es, in Ballbesitz zu bleiben. Kommt es zu einer Verlagerung, wechseln die äußeren Offensiven ins Feld und deren Position wird neu besetzt. Schafft die rote Mannschaft nach einer Balleroberung einen Pass untereinander, wechselt die Aufgabe.

Coaching Punkte & Tipps

• Das erste Ziel der verteidigenden Mannschaft ist, eine Verlagerung zu verhindern.
• Im Verlagerungsfall werden die Laufwege im Vergleich zu den Passwegen so weit, dass es erstmal nötig ist, seine neue Position zu finden, bevor wieder aktiv verteidigt werden kann.
• Die Wahl der Spielerverteilung hat dabei äquivalente Vor- und Nachteile.
• Verteidigen zwei Spieler im Feld gegen drei Angreifer muss diesen bewusst sein, dass hoher Druck auf den Ball unbedingt nötig ist, da die Linie nur mit einem Spieler besetzt ist und umgekehrt.

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