Technik zu beherrschen ist wichtig – doch im Fußball kommt es auf mehr an. Wie aus isoliertem Techniktraining echte Spielfähigkeit wird und warum Passübungen dabei eine Schlüsselrolle spielen, erfährst du hier.
Was ist der Unterschied zwischen Technik-Beherrschung und Fähigkeit?
Bei einer Passübung sind alle Aktionen (Lauf- und Passwege) vorgegeben und es geht nur um die Beherrschung der Passtechniken. Diese sind für Anfänger zunächst sinnvoll, denn sie können sich auf die korrekte Ausführung des Passes konzentrieren.
Das ist dann isoliertes Techniktraining.
Im Fußball gleicht aber keine Spielsituation der anderen. Deshalb sollte man Techniken unter stets wechselnden Bedingungen trainieren, um differenzielles Lernen zu ermöglichen.
Dennoch fehlt auch dabei eine wichtige Komponente des Fußballspiels, nämlich der Gegenspieler, der zur Entwicklung der Fähigkeit „Passen unter Gegnerdruck in einer Spielsituation“ notwendig ist. Diese spielnahe Anwendung der Techniken ist nur in Spielformen möglich!
Einen Übergang von reinem Techniktraining zu Spielformen bilden Trainingsformen, in denen sich Passfolgen überschneiden. Dabei führen die Spieler eine Passkombination aus, müssen aber den Raum in der Mitte und die Spieler der zweiten Gruppe beobachten und ihre Aktionen darauf abstimmen.
Hier ist ein Beispiel:
Passübung mit Wahrnehmungsaufgaben

Die Spieler in der Mitte (B und C) sprinten einen ihrer Außenspieler (A und B) an. Dieser passt ihnen den Ball zu. B und C passen den Ball zurück zu A und B. Dann sprinten sie zur anderen Seite zum zweiten Zielspieler. Dort erfolgt derselbe Ablauf.
Wichtig ist dabei, dass B und C sich seitlich versetzt, mal links und rechts, anbieten und mit links und rechts zurückpassen. Nach einer vorgegebenen Zeit (30- 45 Sekunden) wechseln die Außenspieler nach innen und umgekehrt.
Variation: Steil-Klatsch-Steil

In dieser Variation passen A und D zum entferntesten Mittelspieler, der den Ball auf seinen Partner tropfen lässt. Dieser passt dann zum entsprechenden Außenspieler.
Dann öffnen die Mittelspieler nach hinten und suchen einen geeigneten Raum zur nächsten Passfolge: „Steil-Klatsch-Steil“. Wenn der Passweg durch einen Spieler der anderen Gruppe versperrt ist, verzögern sie oder nehmen den Ball kurz zur Seite mit, bevor sie zum Partner passen. Der Zielspieler sollte sich seitlich vom Hütchen bewegen, damit der Passgeber ihn beobachten muss, um den letzten Pass gezielt zu geben.
Passfolgen mit drei Gruppen

In dieser Variante sind 12 Spieler beteiligt. Es gibt also drei Gruppen, die eine Passübung mit Wahrnehmungsaufgaben durchführen.
Schlussgedanke: Vom isolierten Üben zum echten Spiel
Die reine Beherrschung von Techniken ist ein wichtiger erster Schritt, reicht im modernen Fußballtraining aber nicht aus. Entscheidend ist, dass Spieler lernen, ihre Techniken unter realen Bedingungen anzuwenden – unter Druck, mit wechselnden Situationen und mit Gegenspielern.
Passübungen, die Wahrnehmung, Entscheidung und Technik miteinander verbinden, bilden die Brücke zwischen isoliertem Techniktraining und echter Spielfähigkeit. Wer sein Training entsprechend gestaltet, legt den Grundstein für kluge, handlungsschnelle Spieler, die nicht nur sauber passen, sondern im Spiel die richtigen Lösungen finden.
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