Das TRYECK Techniktraining, entwickelt von Fabian Seeger, dem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des FC St. Pauli, basiert auf einem modernen, spielnahen Trainingsansatz. Es orientiert sich am Spielkompetenzmodell und legt den Fokus auf die gezielte Verbindung von Technik, Wahrnehmung und Entscheidungsverhalten. Ziel ist es, fußballspezifische Handlungskompetenz unter realitätsnahen Bedingungen zu fördern – also Technik nicht isoliert, sondern stets in spielähnlichen Situationen zu schulen.
Das Trainingskonzept setzt dabei nicht nur auf reine Wiederholungen, sondern betont die Bedeutung von Variation, kognitiven Anforderungen und Entscheidungsdruck. So sollen die Spieler lernen, flexibel zu handeln und ihre technischen Fähigkeiten sinnvoll im Spielkontext einzusetzen.
Im Folgenden zeigen wir zwei Übungen aus Seegers Buch „TRYECK – Spielnahes Techniktraining„, die den Ansatz konkret veranschaulichen und praktische Impulse für ein modernes Techniktraining liefern.
TRYECK – Spielnahes Techniktraining

Verbessere die Wahrnehmung, Entscheidungsqualität und technische Ausführung deiner Spieler!
- 23 detailierte Trainingsformen
- U11 bis Pro
- Prinzipien des Techniktraining & Qualitative Handlungsauslöser
- Variables Wiederholen &Situatives Anwenden
Variables Passspiel mit Richtungswechseln

ORGANISATION, ABLÄUFE & DURCHFÜHRUNG
- 1 TryEck mit 3 Hütchen oder Plättchen markieren: Größe variabel
- Je nach Alter und Leistungsniveau sollte die TryEck Seitenlänge zwischen 3-10 Meter
liegen - Die Seitenlänge des TryEck gibt die Passdistanz vor: 6m Seitenlänge = ca. 8-10m
Passdistanz - Der Ball läuft (im Uhrzeigersinn) um das TryEck (1)
- Der jeweilige Passempfänger verarbeitet (2) und setzt in Spielrichtung fort (3)
- Der Coach positioniert sich mit Ball im Zentrum des TryEcks
- Wenn der Coach einen Spieler anspielt (hier C), wird mit dem Trainerball weitergespielt
- Der zuvor aktive Ball wird zum Trainer gepasst
- Mit jedem Trainerball ändert sich die Spielrichtung (5/6)
- Die Spieler reagieren und setzen mit der anderen Spielrichtung vor
HINWEISE & ANMERKUNGEN
- Es sind zahlreiche Variationen (siehe Auflistung) denkbar.
- Der Coach kann seine Position verlassen und Passwege zustellen/erschweren.
- Die Markeirungen können Gegner symbolisieren: Ständiges Absetzen vom Hütchen
VARIATIONEN & TECHNIKAUFGABEN
- Mitnahme Innenseite / Pass Innenseite
- Mitnahme Außenseite / Pass Innenseite
- Mitnahme hinter dem Standbein Innenseite / Pass Innenseite
- Mitnahme hinter dem Standbein Sohle / Pass Innenseite
- Mitnahme Sohle / Pass Innenseite
- Mitnahme Innenseite / Pass Vollspann
- Mitnahme Außenseite / Pass Vollspann
- Mitnahme hinter dem Standbein Innenseite / Pass Vollspann
- Mitnahme hinter dem Standbein Sohle / Pass Vollspann
- Mitnahme Sohle / Pass Vollspann
- Mitnahme Innenseite / Pass Außenrisst
- Mitnahme Außenseite / Pass Außenrisst
- Mitnahme hinter dem Standbein Innenseite / Pass Außenrisst
- Mitnahme hinter dem Standbein Sohle / Pass Außenrisst
- Mitnahme Sohle / Pass Außenrisst
- Mitnahme Aufdrehen Innenseite / Pass über das Standbein
- Mitnahme kurzer Lupfer / Pass Drop-Kick
- Halbhohe und hohe Pässe
- Pässe als Volley aus der Hand
- Finten / Körpertäuschungen einbauen
- nur Direktpässe
- Doppelpass um das Hütchen
Der Mitspieler löst die Handlung aus

ORGANISATION, ABLÄUFE & DURCHFÜHRUNG
- Die Spieler sind in feste Pärchen eingeteilt. Der Ball wird außen um das TryEck herumgespielt. Der Pass zu einem nächsten Pärchen geht immer auf den außen positionierten Spieler (hier aktuell C/E). Jeder Spieler agiert spielnah, aber mit möglichst wenig Ballkontakten (optimal ist Direktpassspiel oder Zweikontaktspiel).
- Der jeweilige Zentrumspieler (hier aktuell D/F) positioniert sich in Passrichtung vor dem jeweiligen Passempfänger und ist als Gegenspieler zu verstehen. Spieler D steht in der Passlinie zwischen Passgeber (A) und Passempfänger (C), Der jeweilige Passempfänger (C/E) ist zunächst hinter dem Verteidiger in dessen Deckungsschatten positioniert. Der Passempfänger löst eine Handlung des Ballbesitzers durch sein eigenes Absetz- und Freilaufverhalten aus.
- Nachdem ein Pärchen eine Aktion abgeschlossen hat, werden die Positionen gewechselt (7). Wenn A beispielweise seine Aktion abgeschlossen hat (4), dann wechselt er auf die zuvor von B besetzte Position (6). B wechselt auf die Position von A (7) und ist, wenn der Ball über E erneut zu der eigenen Position läuft, der potentielle Passempfänger auf der tiefen Position.
ENTSCHEIDUNG KLATSCH- UND DOPPELPASS
Wenn sich der Passempfänger entgegen der Spielrichtung absetzt (3), wird der ‚Verteidiger‘ mit einer Klatsch- und Doppelpass Aktion umspielt (4/5).
ENTSCHEIDUNG PASS IN DEN LAUF
Wenn sich der Passempfänger in Spielrichtung freiläuft (8), erhält er einen einfachen Pass in den Lauf.
ENTSCHEIDUNG KOMMANDO
Wenn der Passempfänger im Deckungsschatten verbleibt und somit keine Anspielmöglichkeit bietet, muss der Ballbesitzer aktiv werden und eine Handlung des Passempfängers durch ein eigenes Kommando einfordern (2). Der Ballbesitzer nutzt das Signal ‚Komm‘ für die Doppelpasslösung (3) und das Signal ‚Geh‘ für den Steilpass (8).
4:2 SPIELREIZ AUF MINITORE
Eine 4 gegen 2 Spielsequenz wird ausgelöst, in dem einer der teilaktiven/passiven Verteidiger (D/F) aktiv wird und ein Zuspiel abfängt. Es startet unmittelbar ein 4 gegen 2 gemäß der Leibchenzuordnung. Dabei spielt das Team, welches den Ball abgefangen hat, mit dem zuvor nicht aktiven Team zusammen. Wenn beispielsweise A auf C spielt will (3) und D fängt diesen Pass ab, dann spielen C/D plus E/F gegen A/B. Nachdem das zentrale Dreieck mit einem Dribbling / einem Pass durchspielt wurde oder eine vorgegebene Anzahl an Pässen realisiert wurde, sind Abschlüsse auf die Minitore möglich.
TRYECK – Spielnahes Techniktraining

Verbessere die Wahrnehmung, Entscheidungsqualität und technische Ausführung deiner Spieler!
- 23 detailierte Trainingsformen
- U11 bis Pro
- Prinzipien des Techniktraining & Qualitative Handlungsauslöser
- Variables Wiederholen &Situatives Anwenden