Pressing erfolgreich trainieren – 3 Trainingsformen

Die folgenden Übungen sollen eurer Mannschaft helfen die Pressing-Resistenz zu verbessern und stammen aus dem Heft „Pressing-Resistenz“ von Steven Turek!

Pressing‐Resistenz ist die Fähigkeit das gegnerische Pressing zu identifizieren, ihm zu wiederstehen und gezielt zu überspielen. Das allein ist allerdings nicht ausreichend um das Thema angemessen zu beschreiben.

Diese Fähigkeiten beziehen sich dabei nämlich nicht nur auf mannschaftstaktische Lösungen, sondern auch auf individuelle Fähigkeiten eines jeden Spielers. So können Mannschaften strategisch und individuell pressing‐resistent sein, genauso wie einzelne Spieler.

Auch der Gegner hat nur zehn Spieler. Schafft er irgendwo auf dem Platz Überzahl, muss er woanders Unterzahl haben – das ist nur logisch.

Carlo Ancelotti

Pressing bewusst auslösen Setzt dein Team die folgenden Grundsätze – gerade individuelle Fähigkeiten – sehr gut um, können Pressings des Gegners gezielt ausgelöst werden, um Vorteile zu nutzen, die ein hohes gegnerisches Pressing mit sich bringen.

Trainingsform – Abstöße verbessern

In der eigenen Hälfte wird ein 6 gegen 6 entsprechend der Spielpositionen organisiert. Schafft es die rote Mannschaft in die gegnerische Hälfte, dürfen sie ohne Gegnerdruck auf das Großtor abschließen. Blau verteidigt und kontert.

Coaching: Durch die Provokationsregel wird Blau versuchen, möglichst weit vorne anzu‐greifen und den Abstoß zuzustellen. Rot spielt entsprechende Spiellösungen, um in die gegnerische Hälfte zu kommen.

Variation: An der Mittellinie wird ein weiterer roter Spieler positioniert, der mit einem Flugball ins Spiel gebracht werden darf, wenn alle Spieler zugestellt sind. Bekommt er den Ball, darf er nicht angegriffen werden und schließt auf das Großtor ab. Durch diese Regel wird in der Regel ein blauer zentraler Mittelfeldspieler an der Mittellinie bleiben und kurze Anspielstationen werden wahrscheinlicher.

Trainingsform – Spiel auf umgekehrte Tore

Ein Feld wird in drei Zonen aufgeteilt und mit vier Minitoren außerhalb des Fel‐des versehen. Im ersten Feld wird 2 gegen 1 gespielt. Im zweiten Feld 2 gegen 2 und im letzten Feld 1 gegen 2. Für die Mannschaft in Ballbesitz ergeben sich zwei Möglichkeiten, Punkte zu erzielen. Entweder sie schaffen ein Anspiel zum letzten Spieler oder die Spieler aus dem mittleren Feld spielen einen Pass in die umgekehrten Tore. Bei einem Ballver‐lust wird ein neuer Ball auf der anderen Seite ins Spiel gebracht.

Coaching: Ziel des Coachings ist das Verhalten der mittleren Spieler. Um möchlichst erfolgreich zu sein, positionieren sie sich so tief es geht im Feld. Werden sie von keinem Spieler verfolgt, werden sie einfach angespielt und können den Ball in die Tiefe weiter‐leiten. Werden sie zugestellt, können sie mit dem richtigen Timing in den Ball gehen und auf die umgekehrten Tore punkten.

Variation: In der letzten Zone ein Großtor mit Torwart positionieren.

Trainingsform – Komplexes Zonenspiel

Das Zonenspiel beginnt in der ersten 2 gegen 2 ‐ Zone. Hieraus darf vertikal weitergespielt
werden. Die roten Spieler in der zentralen Zone dürfen entweder die äußeren Spieler mit einem Kontakt ins Spiel bringen und so eine Überzahl schaffen oder in die Tiefe weiterkombinieren. Blau kontert auf die beiden Minitore.

Coaching: Je nach Deckungsverhalten der Verteidiger in der mittleren Zone soll schnell in die Tiefe kombiniert werden oder eine Überzahl durch die Außenspieler erworben werden. Bei Ballverlusten soll die Restverteidigung dafür sorgen, dass Konter abgefangen werden können.

Variation: Nachdem der Ball aus der ersten Zone gespielt wurde, darf nachgerückt werden.