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Pass in die Tiefe – Raumgewinn durch Vertikalpässe

Im modernen Fußball stellt der Pass in die Tiefe eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten dar, Raum zu gewinnen und den gegnerischen Defensivverbund zu durchbrechen. Während Rück- und Querpässe in erster Linie der Ballkontrolle und Spielberuhigung dienen, liegt der eigentliche Fortschritt im Vertikalpass – dem Zuspiel in die Tiefe.

Saubere Ballkontrolle und direktes Weiterspielen eröffnen die Chance zum entscheidenden Pass in die Tiefe. (Photo: Marta Fernandez Jimenez / Shutterstock.com)

Spielidee und Bedeutung

Das zentrale Ziel jeder Mannschaft ist es, das Spiel über Ballbesitz zu kontrollieren und den Ball gefährlich in Tornähe zu bringen. Gegner versuchen dies zu verhindern, indem sie sich kompakt hinter dem Ball formieren. In dieser Struktur ist es durchaus möglich, den Ball lange zu halten, allerdings ohne nennenswerten Raumgewinn. Genau hier setzt der Pass in die Tiefe an: Er nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um den Defensivblock des Gegners zu überspielen und den Angriff in eine gefährliche Zone zu verlagern.

Voraussetzungen für erfolgreiche Vertikalpässe

Um einen Vertikalpass zu ermöglichen, ist zunächst eine dynamische Ballzirkulation erforderlich. Wird der Ball flach und mit Tempo in die Vorwärtsbewegung verlagert, benötigt der Gegner einige Sekunden, um sich wieder kompakt hinter dem Ball zu formieren. Diese kurze Zeitspanne gilt es zu nutzen: Kann der Passempfänger den Ball sauber kontrollieren und sofort auf den höher positionierten Mitspieler weiterspielen, eröffnet sich die Möglichkeit des entscheidenden Passes in die Tiefe.

Dabei gilt: Vertikalpässe sollten flach, druckvoll und präzise getimt gespielt werden. Ebenso wichtig ist die Orientierung des Passempfängers – er muss sich in einer offenen Stellung befinden und das Spielfeld bereits vor der Ballannahme erfassen, um das Tempo halten zu können.

3v3+3 (9 Spieler)

Entscheidungsverhalten im Spiel

Nicht jeder Ansatz für einen Vertikalpass ist automatisch sinnvoll. Befindet sich der höher postierte Mitspieler unter starkem Gegnerdruck oder ist die Passgasse zugestellt, ist ein Rück- oder Querpass die bessere Lösung. Ziel ist es, Ballverluste in gefährlichen Zonen zu vermeiden und gleichzeitig den Ballbesitz aufrechtzuerhalten.
Gegen aggressiv pressende Gegner kann ein bewusster Rückpass notwendig sein, um Sicherheit zu gewinnen und den Spielaufbau neu zu strukturieren.

Schiebt der Gegner konsequent hinter die Ballseite nach, empfiehlt es sich, geduldig und mit Spielverlagerungen zu agieren. Das ständige Verschieben kostet den Gegner Kraft und öffnet mittelfristig Räume. Sobald sich nach einer Verlagerung eine Lücke bietet, sollte der höher positionierte Spieler diese aktiv besetzen. Im Idealfall kann er in offener Stellung angespielt werden, um anschließend aufzudrehen oder mit einem Mitspieler im „Klatsch-Spiel“ zu kombinieren. Hierbei sind klare Coaching-Kommandos wie „Klatsch“ oder „Dreh“ für die Spielerorientierung hilfreich.

Kombination mit Pass in die Tiefe

Trainingspraxis

Die Vermittlung des Passes in die Tiefe sollte systematisch erfolgen. Dabei hat es sich bewährt, zunächst mit einer Technikübung zu beginnen, in der das saubere und präzise Spielen von flachen Vertikalpässen im Fokus steht. Diese Einheit dient zugleich als Aufwärmprogramm und fördert Passqualität sowie Orientierung.

Im Anschluss bietet sich eine Spielform an, in der das Erlernte in wettkampfnahen Situationen angewendet wird. Hierbei können verschiedene Zonen- oder Überzahlvarianten integriert werden, die den Spielern gezielt Gelegenheiten für Vertikalpässe eröffnen.

Fazit

Der Pass in die Tiefe ist ein zentrales Element, um defensive Strukturen zu überwinden und Torchancen zu kreieren. Er erfordert technisches Können, taktisches Verständnis und das richtige Timing. Wer diese Spielform konsequent trainiert und in den Wettkampf überträgt, verschafft seiner Mannschaft einen entscheidenden Vorteil im Offensivspiel.

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