Orientierung verbessern – 3 herausfordernde Trainingsformen!

Wusstest du dass Topspieler alle 3 Sekunden ihre unmittelbare Spielfeldumgebung scannen und damit bessere Entscheidungen treffen? Wenn nicht, dann ist dieser Artikel genau der richtige für dich. Im Fußball wird der Raum immer kleiner und die Zeit knapper.

Deshalb müssen Spieler heutzutage in kürzester Zeit möglichst viele Informationen aufnehmen, filtern und gewinnbringend verarbeiten. Besonders hilfreich ist es, wenn Spieler durch Vororientierung und Schulterblick wichtige Informationen in ihrem Rücken erkennen. Dadurch reduziert sich nicht nur die Fehlerquote, sondern es wird auch wesentlich häufiger nach vorne in offensive Spielhandlungen gespielt.

Im folgenden findest du eine Passform, eine Spielform und eine variierte Version des Klassikers Fußball-Tennis. Alle drei Trainingsformen sind perfekt um 360-Grad-Spieler auszubilden. Noch mehr Trainingsformen zu diesem Thema findest du in dem Heft/eBook „Der 360-Grad-Spieler“ von Loic Fave.

Passchaos mit Orientierung

Durchführung:

1. Alle Spieler werden in zwei Teams (vgl. Team WEISS und Team ROT) aufgeteilt.
2. Die Teams verteilen sich zudem an zwei Stationen zu je mindestens fünf Spielern (vgl. Gruppen A, B, C und D).
3. Innerhalb einer Gruppe verteilen sich die fünf Spieler an einer Startposition (vgl. Spieler A und E), in einem Feld zentral vor der Startposition (vgl. Spieler B) und seitlich auf der Grundlinie (vgl. Spieler C und D).
4. Die Gruppen A und B führen eine Passfolge aus, bei der sich der Spieler B für eine Spielfortsetzung nach links oder rechts entscheiden kann.
5. Die Gruppe B imitiert diese Passfolge und wird dabei gezwungen die Abläufe auf der gegenüberliegenden Seite mit Hilfe von Schulterblicken wahrzunehmen.
6. Die Gruppe A beginnt den Ablauf. Spieler A spielt einen Pass zu Spieler B (vgl. 1).
7. Spieler B entscheidet sich für eine Spielfortsetzung (vgl. 2) nach links oder rechts (hier rechts) und dribbelt entsprechend aus dem Feld.
8. Spieler B spielt einen Pass auf Spieler C (vgl. 3), Spieler C leitet auf Spieler E weiter (vgl. 4) und Spieler E startet direkt eine neue Aktion (vgl. 5).
9. Alle Spieler rücken nach ihrer Aktion eine Position vor.
10. Die Gruppe B imitiert die Abfolge der Gruppe B. Spieler B muss sich nach einem Schulterblick entsprechend für eine Spielfortsetzung nach rechts entscheiden (vgl. 3).
11. Zeitgleich trainiert das Team ROT, wobei Gruppe C die Entscheidung zur Spielfortsetzung trifft und die Gruppe D entsprechend imitierend reagieren muss.
12. Die Aufgaben werden in regelmäßigen Abständen gewechselt.

Varianten

• Durchführung als Wettkampf (Welches Team imitiert zuerst 20 korrekte Spielfortsetzungen).
• Variation der Passfolge (Erweiterung bestimmter Pässe (vgl. 1 und 3) zu Doppelten Doppelpässen).

Orientierung beim Trainer im 4 gegen 4

Durchführung:

1. Das Team WEISS spielt gegen das Team ROT im 4 gegen 4.
2. In einem markierten Spielfeld befinden sich mehrere Hütchentore.
3. Das Spielfeld ist von vier Minitoren gerahmt. Die Hütchentore sind passend zu den Minitoren in den Farben WEISS und ROT markiert.
4. Die beiden Teams spielen zunächst auf Ballhalten (vgl. 1) und versuchen den Ball möglichst ohne gegnerische Balleroberung in den eigenen Reihen zu halten.
5. Die Teams versuchen darüber hinaus, die Hütchentore zu bespielen und einen Pass durch ein Hütchentor zu einem Mitspieler zu spielen (vgl. 2).
6. Bei jedem erfolgreichen Pass durch ein Hütchentor, versucht der Passempfänger vor der Ballannahme (vgl. 4) die vom Trainer aktuell hochgehaltene Hütchenfarbe (hier Farbe BLAU) zu benennen (vgl. 3).
7. Gelingt das korrekte Benennen vor der Ballverarbeitung, darf das Team auf die Minitore der entsprechenden Hütchentorfarbe angreifen.

Varianten:

• Bewegung des Trainers um das Feld.
• Vorgabe im Spiel auf die Hütchentore (Wechsel im Bespielen der Hütchentore von ROT auf WEISS).

Orientierung Fußball-Tennis

Durchführung:

1. Das Team BLAU spielt gegen das Team ROT im 2 gegen 2 Fußball-Tennis über ein Netz, welches hier als eine Reihe von Markierungshütchen dargestellt ist.
2. Hinter den Spielfeldhälften positioniert sich jeweils ein dritter Spieler, welcher mehrere farblich unterschiedliche Markierungshütchen mit sich in den Händen trägt.
3. Die Spieler im Feld dürfen sich den Ball untereinander zupassen (vgl. 1), ohne dass der Ball den Boden berührt.
4. Im Anschluss versuchen sie, den Ball über das Netz in das generische Feld zu spielen (vgl. 2).
5. Sobald ein Pass über das Netz gespielt wird (vgl. 2) hebt der Außenspieler im Rücken der Passempfänger ein Hütchen (hier gelb).
6. Der Passempfänger versucht vor seinem ersten Ballkontakt durch einen Schulterblick, die angezeigte Hütchenfarbe wahrzunehmen und zu benennen (vgl. 4).
7. Nach einem Pass über das Netz (vgl. 2) darf der Ball einmal den Boden berühren.
8. Das Spiel wird fortgesetzt, auch wenn der Passempfänger die Farbe nicht erkennen konnte oder falsch benannt hat.

Punktewertung:

• 1 Punkt für den Gegner bei Netzberührung oder Ball im Aus (vgl. 2).
• 1 Punkt für den Gegner bei doppeltem Bodenkontakt des Balls im eigenen Feld.
• 1 Punkt für das eigene Team bei jeder korrekt benannten Farbe (vgl. 3).