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Klopp gegen Guardiola – Gegenpressing trifft auf Ballbesitz

Heute trifft Liverpool F.C. auf Manchester City. Damit kommt es sowohl auf dem Platz als auch auf der Trainerbank zu einem Duell der Giganten. Mit Jürgen Klopp und Pep Guardiola treffen zwei Trainer aufeinander, die zwei unterschiedliche Spielstile bevorzugen.

Während Jürgen Klopp auf „Heavy-Metal-Fußball“ setzt, bevorzugt Pep Guardiola den eigenen Ballbesitz als Mittel, um Lücken im gegnerischen System zu finden und auszunutzen. Wir schauen uns die Statistiken zum Duell an, erläutern den Kern der Spielstile und liefern passende Trainingsanregungen.


Hyballas Gegenpressing

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Bewertung 5 Sterne

Peter Hyballa zeigt eindrucksvolles Gegenpressing mit leidenschaftlichem Detail-Coaching und wie er mit Spielern durch leistungsstarke Schlagwörter kommuniziert


Wichtige Statistiken und unwichtige Diskussionen

Klopp und Guardiola trafen in der Premier League bisher in 10 Spielen aufeinander. Von diesen Spielen konnte Guardiola 4 Spiele für sich entscheiden. Klopp gewann 3 Spiele und folgerichtig trennte man sich in den 3 verbliebenen Spielen mit einem Unentschieden. In der gesamten Historie der beiden Trainer kam es bereits zu 21 Spielen. Davon gewannen beide jeweils 9 Spiele. Somit kam es außerhalb der Premier League nie zu einem Unentschieden.

Zuletzt duellierten sich die beiden Trainer auch abseits des Platzes. Nachdem Manchester City für den Transfer von Jack Grealish 118 Millionen Euro ausgab, beschwerte sich Klopp über diese grenzenlose Shopping-Tour. Da er jedoch selbst in den letzten Jahren tief in die Taschen griff – u.a. 85 Millionen Euro für Virgil van Dijk – entwickelte sich nichts weiteres als ein Streit von dem keiner der beiden Trainer etwas positives mitnehmen konnte.

Ein Duell auf Augenhöhe – Manchester City vs Liverpool F.C. (Fotos: Oleksandr Osipov / Christian Bertrand / Shutterstock.com)

Heavy-Metal-Fußball

Jürgen Klopp ist bekannt für seinen intensiven und emotionalen Spielstil. Vor einem Spiel gegen Arsenal bezeichnete er seinen Fußball selbst als „Heay-Metall-Fußball“. Zu Beginn seiner Trainerkarriere war das allerdings ganz anders. Klopp trainierte in seinen Mainzer Zeiten unter Wolfgang Frank. Einer der wenigen Trainer, die bereits in den Neunzigern vom Mann- auf Raumdeckung umschulten. Nachdem Frank Mainz verlassen hatte, fand der Verein keinen adäquaten Ersatz für diesen Spielstil, doch die Mannschaft wollte weiterhin mit Raumdeckung spielen.

Schließlich beschloss Christian Heidel im Jahr 2001, dass die Mannschaft sich selbst trainiert. Er rief Klopp an und bat diesen darum die Mannschaft als Spielertrainer anzuführen. Klopp wiederum wollte nur den Trainerposten ausführen. Mit einer konsequenten Raumdeckung und viel Defensivarbeit erreichten die Mainzer unter Klopp zunächst den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga und ein paar Jahre später den Aufstieg in die erste Bundesliga.

Mit den Jahren schob Klopp seine Verteidigungslinie immer höher. Nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund führte er seinem Spielstil eine ganz neue Facette hinzu: Das Gegenpressing. Während die meisten Fußballfanatiker äußerst beeindruckt von dem Ballbesitzspiel des FC Barcelona waren, beeindruckte Klopp vielmehr deren Verhalten nach einem Ballverlust und der Ort der Ballrückgewinnung. Er integrierte mit dem Gegenpressing eine Facette in seinen Spielstil, die ausgerechnet von dem Trainer kommt, auf den er am Sonntag trifft.

Gegenpressing in der Trainingspraxis

Um das Gegenpressing zu trainieren müssen Trainingsformen den Ballverlustmoment provozieren oder simulieren. Ein besonders enges Spielfeld oder eine festgelegte Anzahl an Ballkontakten bietet die Möglichkeit, um Ballverluste zu provozieren. Eine Trainingsform mit einem simulierten Ballverlust ist im folgenden zu sehen. Bei dieser Trainingsform von Steven Turek wird der Ballverlust durch ein akustisches Signal des Trainers simuliert.

3-Farben-Spiel ohne Tore

Ein Quadrat wird in vier kleine Quadrate eingeteilt. Pro Feld ist jeweils ein Spieler der roten, blauen und grünen Mannschaft. Ein Ball wird frei durch alle Felder gepasst. Dabei sollen niemals Pässe untereinander gespielt werden (also nicht Rot zu Rot). Der Trainer ruft eine Farbe. Die anderen beiden Farben spielen dann zusammen und über das gesamte Feld auf Ballhalten. Die Unterzahlmannschaft darf sich frei in den Feldern bewegen, während alle anderen in ihren Feldern bleiben.

Tiki Taka

In der Zeit in der Klopp auf Guardiolas Gegenpressing schaute, wurde in Wirklichkeit mehr über das Ballbesitz- und Positionsspiel von Guardiolas Team gesprochen. Mit dem FC Barcelona führte Guardiola die Idee des Positionsspiels (abgeleitet aus dem totalen Fußball) von Johann Cruyff fort. Das Positionsspiel zielt darauf ab, durch Vorgaben von Bewegungen den Ballbesitz zu nutzen, um Lücken im gegnerischen Defensivverbund zu reißen und diese auszunutzen. Das Positionsspiel von Pep Guardiola zeichnet sich zwar auch durch ein gutes Gegenpressing aus, doch der Rückeroberung des Balls folgt hier im ersten Schritt die Ballsicherung. Nach der Ballsicherung kann ein erneuter Angriff gestartet werden. Klopp wiederum nutzt das Gegenpressing, um den ungeordneten Gegner nach einem Ballgewinn schnellstmöglich auszukontern.

Das Ballbesitzspiel von Guardiolas Mannschaften wird oftmals auch als Tiki Taka bezeichnet. Tiki Taka ist ein spanischer Begriff für Klick-Klack-Kugeln. Guardiola selbst hasst diesen Begriff, weil er ein sinnloses hin- und herschieben des Balls beschreibt. Der Ballbesitz dient für Guardiola jedoch als Mittel, um Überzahlsituationen und Dreiecke bzw. Rauten herzustellen. Diese helfen dabei die gegnerischen Schwachstellen auszuloten.

Der Ball wird nicht müde

Johan Cruyff

Die Geburtsstunde der falschen Neun

Im Jahr 2009 schaffte es Guardiola mit dem FC Barcelona den Erzrivalen Real Madrid zu überrollen. Dies gelang vor allem durch eine taktische Meisterleistung von Guardiola. Im Gegensatz zu Klopp (Dieser vertraut vielen Experten und konzentriert sich hauptsächlich auf eine gute Mischung aus Teambuilding und Taktik) macht Guardiola jede Gegneranalyse allein.

Vor einem Spiel gegen Real Madrid saß er stundenlang vor dem PC ohne einen einzigen Fehler im Defensivverbund zu entdecken. Irgendwann fand er jedoch eine Schwachstelle. Er bemerkte, dass die Verteidiger nicht aus der Kette rückten, um den Mittelstürmer zu pressen. Daraufhin rief er Lionel Messi an (dieser wollte gerade schlafen gehen) und bestellte ihn zum Trainingsgelände. Er stellte Messi im Sturm auf und verschob Henry und Eto’o auf den Flügel. Messi sollte den Ball zwischen den Ketten fordern, damit Henry und Eto’o den offenen Raum belaufen können. Dieser Plan ging vollständig auf. Er avancierte sich zur Geburtsstunde der falschen 9.

https://youtube.com/watch?v=RXeoU4K8UpY

Ballbesitz- und Positionsspiele in der Trainingspraxis

Ballbesitz- und Positionsspiele lassen sich besonders gut durch Rondos trainieren. Das Rondo beinhaltet Individualtaktiken, technische Abläufe, Freilaufverhalten, Rautenbildungen uvm.. Beim Rondo können kleine Regel- oder Feldveränderungen eine große Wirkung haben. Gute Beispiele seht ihr im folgenden Video oder im Artikel 3 hervorragende Zonenspiele für eine flexible Trainingsplanung


Hyballas Gegenpressing

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Bewertung 5 Sterne

Peter Hyballa zeigt eindrucksvolles Gegenpressing mit leidenschaftlichem Detail-Coaching und wie er mit Spielern durch leistungsstarke Schlagwörter kommuniziert


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