Die Fünferkette ist im modernen Fußball nicht mehr wegzudenken. Besonders in der Spielphase des gegnerischen Ballbesitzes greifen viele Mannschaften auf die Fünferkette zurück. Die defensive Stabilität steht bei diesem Verteidigungsmittel im Vordergrund. Aus diesem Grund agieren vielen Mannschaften mit einer Fünferkette im Abwehr- oder Mittelfeldpressing. Doch auch ein erfolgreiches Angriffspressing ist mit Hilfe der Fünferkette möglich. Das 5-2-3 System eignet sich besonders für ein erfolgreiches Angriffspressing mit der Fünferkette, da es enge Abstände in der letzten Linie und ausreichende Breite in der ersten Linie miteinander verbindet.
Im folgenden Artikel stellt Jens Luke das Angriffspressing im 5-2-3 gegen ein 3-4-3 vor. Mit Hilfe von SAIVA veranschaulicht er viele kleine Details. Darüber hinaus seht ihr den Pressingablauf im Video.
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Stärken und Schwächen des 5-2-3
Das 5-2-3 System überzeugt aufgrund seiner defensiven Stabilität. Die erste Verteidigungslinie besteht aus dem Stürmer und zwei Achtern. Die zweite Verteidigungslinie besteht aus zwei Sechsern, und die letzte Verteidigungslinie besteht aus dem Innverteidiger, zwei Halbverteidigern und zwei Außenverteidigern. Die Verteidigungslinien 1 und 3 können aufgrund ihrer Anordnung gleichzeitig enge Abstände zueinander halten und die Breite abdecken. Die beiden Sechser in der zweiten Verteidigungslinie müssen sich vorrangig gegenseitig absichern, die drei Linien zusammen halten, auf dem Sprung sein und Spieler in ihrer Nähe zu einem Rückpass zwingen.
Gefahren im 5-2-3 System bestehen vor allem in den Halbräumen und im Rücken der Sechser. Darüber hinaus kann ein flacher Spielaufbau der gegnerischen Mannschaft die Abstände zwischen den Außenverteidigern und ihren Gegenspielern vergrößern. In diesem Fall kann die Flexibilität des Systems helfen, denn das 5-2-3 kann leicht in ein 3-4-3 umgestellt werden.
Passwege ins Zentrum schließen
Ist der gegnerische Innenverteidiger am Ball, übt der Stürmer Druck aus. Die beiden Achter rücken ins Zentrum ein, bilden ein Abwehrdreieck und schließen so die Passwege zu den gegnerischen Sechsern. Mit diesen Laufwegen wird das Zentrum geschlossen und ein Anspiel auf einen der beiden Halbverteidiger provoziert. Die Außenverteidiger müssen stets auf dem Sprung sein, sodass sie einen hohen oder flachen Ball auf die gegnerischen Flügelspieler jederzeit abfangen oder mit dem Pass Druck ausüben können
Ist der Ball bei einem der Halbverteidiger, schiebt der ballnahe Achter zum Spieler in Ballbesitz und übt Druck aus. Der Stürmer sichert den ballnahen Achter und stellt gleichzeitig den ballfernen Sechser der gegnerischen Mannschaft in den Deckungsschatten (vgl. Bild). Der ballferne Achter schiebt ebenfalls zum Ball und schließt den Raum im Zentrum. Der ballnahe Sechser schließt den Passweg in seinem Rücken. Gleichzeitig ist er auf dem Sprung, sodass er jederzeit die ballnahe Sechs des Gegners mit dem Rücken zur Spielrichtung stellen kann. Erfolgt dieser Pass, arbeitet sowohl der Stürmer als auch der ballnahe Sechser nach.
Der Halbverteidiger hat bei diesem Verhalten nur zwei Optionen. Zum einen kann er zum Innenverteidiger oder zum Torwart zurückpassen. In diesem Fall würden die beschriebenen Abläufe von vorne beginnen. Zum anderen kann er den Ball zum Flügelspieler spielen. Dieser Pass gilt als Pressingauslöser.
Pressingauslöser im 5-2-3
Mit dem Pass vom roten Halbverteidiger auf den Flügelspieler schneidet der ballnahe Achter den Halbverteidiger ab. Der Außenverteidiger setzt den ballführenden Spieler unter Druck. Der ballnahe Halbverteidiger von Blau sichert den Außenverteidiger und kann jederzeit den offensiven Spieler in der Halbspur stellen. Der ballnahe Sechser kann den angesprochenen Spieler von hinten doppeln und gleichzeitig jederzeit den ballnahen Sechser des Gegners stellen. Der ballnahe Sechser wiederum kann vom Stürmer gedoppelt werden. Am Flügel entsteht eine 5 gegen 4 Überzahlsituation. Im Video von SAIVA seht ihr das angesprochene Verhalten in der Animation.
Mutig ins Halbfeld schieben
Läuft ein Achter der gegnerischen Mannschaft im Halbfeld auf die Höhe der Mittelfeldlinie, schiebt der rote Halbverteidiger mutig nach vorne. An dieser Stelle greift ein Vorteil der Fünferkette. Schiebt der Halbverteidiger im Halbfeld nach vorn, bleiben noch vier weitere Verteidiger in der letzten Verteidigungslinie. Diese können die Räume einfacher schließen, als es beispielsweise in einer Viererkette der Fall wäre. Wichtig für die übrigen Verteidiger ist hier, dass sie sowohl näher zum Ball als auch näher zum eigenen Tor positioniert sind als ihre Gegenspieler. Tieflaufende Stürmer sollten möglichst ins Abseits gestellt werden, während querlaufende Stürmer übergeben bzw. verfolgt werden.
Autor: Jens Luke
SAIVA: https://ifj96.de/saiva-lite
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