Von den letzten drei Weltmeistern sind nun alle bei der folgenden WM in der Gruppenphase gescheitert. Wir versuchen eine kurze Aufarbeitung des (mit) entscheidenden Spiels gegen SüdKorea.
SüdKorea – Deutschland 2:0 (0:0)
SüdKoreas Plan gegen deutschen Spielaufbau
SüdKorea versuchte es im Kern mit zwei Sachen: Entweder hoch pressen/zustellen oder tief verteidigen (eine gängige Methode bei der WM, erstmals wahrgenommen vor eineigen Jahren als Real Madrid damit Guardiolas Bayern vollkommen entnervte). Deutschland versuchte abermals durch die Hilfe von Toni Kroos den Spielaufbau zu gestalten. In diesem Spiel ergänzet er vor allem zu Beginn den Aufbau im Zentrum zur 3er Kette. Seine Qualitäten an der Box kommen so nur sehr wenig zum Tragen. Khedira spielt höher, was im Gegenpressing durchaus Sinn macht (um Konter früher zu stoppen) aber mit Ball nicht die beste Option ist.
Im vorderen Bereich überraschte durchaus die Position von Werner, der am Flügel gegen Schweden der beste Mann auf dem Platz war. Wich er auf den Flügel aus, konnte er sein Tempo besser nutzen, um Chancen zu kreieren. Abnehmer waren dafür in Halbzeit eins zu wenige auf dem Platz. In seiner Rolle als zentraler Anspielpunkt gegen tief-stehende Gegner wirkt er nach wie vor fehl am Platz.
Irgendwann musst du aufmachen
Mit der Nachricht aus dem Spiel Schweden gegen Mexiko musste Deutschland zunehmend mehr Risiko gehen. Das Risiko zahlte sich ein zahlreichen Chancen aus. Gegen eine ab der 70. Minute müde wirkenden südkoreanische Mannschaft, spielte sich der amtierende Weltmeister zahlreiche Chancen heraus. Warum keine davon den Weg ins Tor fand, bleibt ungeklärt.
Korea entkommt dem Druck
Bei allen Problemen der deutschen Mannschaft Konter zu verhindern, vor allem die koreanischen Außenverteidiger besitzen eine exzellente Qualität sich mit kurzen Dribblings aus dem Druck zu befreien und so das Gegenpressing zu brechen.
Fazit: Neben allen enttäuschenden Mannschaften verpasst Deutschland als erste überraschend das Weiterkommen. Problem Konter zu verhindern sorgten immer wieder für Probleme im ganzen Spiel und nahmen guten Phasen das Momentum. Warum Spieler auf der anderen Seite Torchancen nutzen oder eben auch nicht nutzen, ist und bleibt vermutlich die älteste ungeklärte Frage im Fußball.
Eine Analyse von Steven Turek