Beidfüßigkeit ist im modernen Fußball ein entscheidender Faktor. Spieler, die mit beiden Füßen gleichermaßen agieren können, sind schwerer auszurechnen, flexibler in ihren Aktionen und deutlich effizienter in kritischen Spielsituationen. Egal, ob im Dribbling, beim Passspiel oder im Torabschluss – die Fähigkeit, situativ den passenden Fuß einzusetzen, kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen.
Mit seinem neuen Buch „Beidfüßigkeit im Fußball – Spieler komplett ausbilden“ hat Peter Schreiner, einer der führenden Experten im Bereich Fußballtraining, einen praxisnahen Leitfaden veröffentlicht. Schreiner zeigt, wie Trainer ihre Spieler systematisch beidfüßig ausbilden können – von der Grundlagenarbeit bis hin zu fortgeschrittenen Spielformen, die direkt im Wettkampf Anwendung finden.
Beispiele aus der Praxis – Spieler mit überragender Beidfüßigkeit
Ousmane Dembélé
Der französische Nationalspieler gilt als einer der komplettesten beidfüßigen Spieler der Gegenwart. Sowohl beim FC Barcelona als auch in der französischen Nationalmannschaft beweist er regelmäßig seine technische Vielseitigkeit: Dembélé kann Dribblings, Pässe und Torschüsse mit beiden Füßen gleichermaßen ausführen und ist daher für Verteidiger nur schwer zu kontrollieren.
Lionel Messi
Obwohl Lionel Messi als Linksfuß bekannt ist, hat er seinen rechten Fuß im Laufe seiner Karriere auf ein beeindruckendes Niveau gebracht. Viele seiner Assists und entscheidenden Tore, wie sein legendärer Treffer gegen Bayern München 2015, zeigen, dass er sich auf beide Füße verlassen kann.
Harry Kane
Der englische Kapitän ist ein Paradebeispiel für gezielte Trainingsarbeit. Kane hat seinen schwächeren linken Fuß mit speziellen Übungen im Jugendalter systematisch trainiert. Heute erzielt er regelmäßig Tore mit beiden Füßen und ist dadurch eine der gefährlichsten Offensivwaffen im Weltfußball.
Kevin De Bruyne
Als Spielmacher von Manchester City ist Kevin De Bruyne für seine außergewöhnliche Beidfüßigkeit bekannt. Ob präzise Flanken, Distanzschüsse oder Pässe durch die Abwehr – De Bruyne nutzt beide Füße, um seine Mannschaftskollegen optimal in Szene zu setzen.
Andreas Brehme
Ein Klassiker: Brehme, der deutsche Weltmeister von 1990, war für seine Beidfüßigkeit berüchtigt. Der Elfmeter, der Deutschland zum Titel führte, wurde mit seinem rechten Fuß geschossen – doch genauso souverän hätte er mit links treffen können.
Die Vorteile der Beidfüßigkeit
Spieler, die mit beiden Füßen agieren können, profitieren in vielerlei Hinsicht:
- Flexibilität: Spieler können präzise agieren, unabhängig von der Spielsituation.
- Effizienz: Kein Zeitverlust durch Umlegen des Balls auf den dominanten Fuß.
- Unberechenbarkeit: Verteidiger können schwerer antizipieren.
- Höhere Erfolgsquote: Beidfüßige Spieler sind vielseitiger und effizienter im Abschluss.
Entgegen früherer Annahmen, dass Beidfüßigkeit eine angeborene Fähigkeit sei, ist heute bekannt, dass sie durch gezieltes Training erlernt und entwickelt werden kann – und das sogar noch im späteren Alter. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist der englische Nationalspieler Harry Kane. Obwohl er zunächst als klassischer Rechtsfuß galt, widmete er sich im Alter von 18 Jahren intensiv dem Training seines linken Fußes.
Beidfüßigkeit im Fußball
Spieler komplett ausbilden – In seinem neuen Buch verbindet Peter Schreiner theoretische Grundlagen mit praxisorientierten Trainingsformen, um Spielern aller Altersklassen zu helfen, ihre beidfüßigen Fähigkeiten zu entwickeln und zu perfektionieren.
- 154 Seiten & 84 Trainingsformen
- U11 bis U14
- Erhältlich als eBook & Buch
Über einen Zeitraum von drei Monaten passte und schoss er nahezu ausschließlich mit links. Das Ergebnis: Kane wurde zu einem der gefährlichsten Angreifer der Welt, der mit beiden Füßen gleichermaßen präzise abschließen kann. Dieses Beispiel zeigt, dass Beidfüßigkeit keine angeborene Fähigkeit ist, sondern eine trainierbare Fertigkeit, die konsequentes und strukturiertes Üben erfordert – unabhängig vom Alter.
Beidfüssigkeit Theorie und Praxis
Peter Schreiner hat in seinem neuen Buch nicht nur die Theorie zur Beidfüßigkeit zusammengefasst, sondern auch praktische Spielformen entwickelt, die das Training erleichtern. Von einfachen Passübungen bis hin zu realitätsnahen Spielformen deckt das Buch alle Aspekte ab, die Trainer brauchen, um ihre Spieler komplett auszubilden.
Um einen Einblick in die praktische Anwendbarkeit der Trainingsmethoden zu geben, präsentieren wir hier zwei Übungsformen zum Passspiel, die sich leicht in das Training integrieren lassen und Spieler dabei unterstützen, beide Füße gleichermaßen zu beherrschen.
Passen in der 3er-Gruppe: 90 Grad – Variation
Aufbau
Einen rechten Winkel mit Mittelquadrat mit Dummies oder Hütchen aufbauen, 3 Spieler mit einem Ball wie abgebildet positionieren. Diese Trainingsform sollte auf jeden Fall auch über die andere Seite durchgeführt werden.
Ablauf
- A passt in die Mitte zu B.
- B passt zurück zu A.
- A passt nochmals zu B, der den Ball mit zwei Kontakten zu C spielt.
- C passt direkt in den Lauf von B damit dieser den Ball mit rechts direkt um 90 Grad zu A passen kann.
- Dann beginnt der Ablauf von vorne.
- Positions- und Richtungswechsel nach einigen Wiederholungen.
Coaching-Punkte
- Die Körperausrichtung vor dem 90°-Pass sollte möglichst keine 90°-Drehung erfordern.
- Das Zuspiel von C darf auf keinen Fall in den Rücken von B erfolgen
Passfolge mit Öffnen nach links oder rechts
Aufbau:
Ein Zuspieler mit ausreichend Bällen, Dummies wie in der Zeichnung aufbauen, 3 -5 Spieler hinter dem ersten Dummy, 1-2 Torhüter.
Ablauf:
- Der Zuspieler passt wechselweise nach links und rechts am Dummy vorbei.
- Der Angreifer passt den Ball stets direkt zurück.
- Der Passgeben hebt ein rotes oder gelbes Hütchen. Das ist das Signal für den Schützen sich nach links oder rechts zu bewegen und sich in Position für einen Torschuss zu bringen.
- Den Ball nimmt er mit dem ersten Kontakt in Richtung Tor, schließt präzise ab, holt den Ball und schließt sich hinter den Angreifern an.
- Es folgt der nächste Spieler. Der Zuspieler sollte regelmäßig gewechselt werden
Fazit – Beidfüßigkeit mit gezieltem Training und Engagement
Beidfüßigkeit ist keine angeborene Fähigkeit, sondern eine erlernbare Fertigkeit, die mit gezieltem Training und Engagement auf jedem Level entwickelt werden kann. Spieler wie Andreas Brehme, Ousmane Dembélé oder Harry Kane zeigen eindrucksvoll, welchen Unterschied diese Fähigkeit im modernen Fußball machen kann. Mit seinem neuen Buch „Beidfüßigkeit im Fußball – Spieler komplett ausbilden“ liefert Peter Schreiner einen Leitfaden für Trainerinnen und Trainer, um diese wichtige Kompetenz bei ihren Spielern zu fördern.
Ob im Passspiel oder beim Torabschluss – die Fähigkeit, flexibel und beidfüßig zu agieren, macht Spieler nicht nur effektiver, sondern hebt sie auf ein neues Niveau. Trainer, die frühzeitig auf Beidfüßigkeit setzen, geben ihren Mannschaften einen entscheidenden Vorteil – und sorgen dafür, dass ihre Spieler auf jede Spielsituation optimal vorbereitet sind.
Beidfüßigkeit im Fußball
Spieler komplett ausbilden – In seinem neuen Buch verbindet Peter Schreiner theoretische Grundlagen mit praxisorientierten Trainingsformen, um Spielern aller Altersklassen zu helfen, ihre beidfüßigen Fähigkeiten zu entwickeln und zu perfektionieren.
- 154 Seiten & 84 Trainingsformen
- U11 bis U14
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