3 moderne Spielformen zum Spiel in die Übergangszone

Im neuen Buch Spielmodelle erfolgreich entwickeln vermittelt Jens Luke Trainerinnen und Trainern eine strukturierte Herangehensweise, um ihre persönliche „Traineridee“ zu definieren und diese erfolgreich in den Spielfluss ihrer Mannschaft zu integrieren. Im folgenden Artikel werden 3 Traininsformen aus dem Buch vorgestellt. Im Fokus des Artikels steht das Spiel in die Übergangszone.

Spiel in die Übergangszone

Die Übergangszone wird definiert als die Zone zwischen Mittelfeldreihe und Abwehrreihe des Gegners. Oftmals wird diese Zone auch als Red Zone bezeichnet. Um in die Übergangszone zu gelangen muss sowohl die Sturm- als auch die Mittelfeldreihe des Gegners überspielt werden. Das Reihen überspielen ist somit das übergeodrnetet Spielprinzip zum erreichen des Zieles.

Gegner Locken und Überspielen wie Bright & Hove Albion

In der folgenden Szene ist zu sehen wie Brighton & Hove Albion in der Zeit unter Roberto der Zerbi in die Übergangszone spielt. Der zentrale Innenverteidiger stoppte den Ball. Die Sechser boten sich auf Höhe der gegnerischen Stürmer mit kurzem Abstand in offener Stellung zueinander an. In dem Moment, in welchem sich der Stürmer herauslocken ließ, spielte der IV den linken Sechser an. Dieser Pass lockte einen weiteren Spieler aus der Defensivstruktur. Jetzt reichte ein kurzer Querpass zwischen den Sechsern, um aus dem Druck und in der Zentrumsspur weiter nach vorne zu spielen.Über die Übergangszone entwickelte Brighton die notwendige Dynamik, die letztlich auch zum Torerfolg führte.

Im folgenden werden 3 Trainingsformen zum Spiel in die Übergangszone vorgestellt. Die erste Spielform ist aus der Szene von Brighton abgeleitet.

3 + 1 gegen 1 – Locken und Schocken

ORGANISATION/ABLAUF

Ein Spielfeld wird entsprechend der Abbildung in zwei Hälften eingeteilt. In der unteren Hälfte spielen die Angreifer ein 3 gegen 1. Nach 10 Pässen erhalten sie einen Punkt. Es darf zu jeder Zeit ein Angreifer aus dem oberen Feld zum 3 gegen 2 auffüllen. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Angreifer jedoch das Feld verlagern. Für eine Verlagerung erhalten die Angreifer ebenfalls einen Punkt. Gewinnen die Verteidiger den Ball versuchen sie aus dem Feld zu dribbeln (= ein Punkt).

COACHING

• Kommunikation im Ballbesitz.
• Mit dem Heraustreten des zweiten Verteidigers schnellstmöglich überspielen.

VARIATION

• Weniger/mehr Pässe für die Angreifer.

3 gegen 2 Aufbau im Dreifarbenspiel

Organisation und Ablauf

Das Spielfeld wird anhand der Abbildung aufgebaut. Es werden drei Mannschaften mit je drei Spielern und zwei neutralen Spieler bestimmt. Die Mannschaften in den äußeren Feldern sind die Angreifer. Sie spielen zusammen mit den neutralen Spielern. Die andere Mannschaft (Blau) verteidigt. Die Angreifer versuchen durch die Mittelzone zum gegenüberliegenden Team zu spielen (= ein Punkt). Die Angreifer dürfen in die Mittelzone dribbeln, dort dürfen sie jedoch angegriffen werden. In den Außenzonen darf nicht verteidigt werden. Gewinnen die Verteidiger den Ball, spielen sie aus der Mittelzone zum freien Team. Danach wechseln sie die Aufgaben mit dem Team, dass den Ball verloren hat.

Coaching

• Enge Positionierung der neutralen Spieler (Sechser).
• Gegner binden

Tipp

• Die Spieler werden entsprechen ihrer realen Position eingeteilt.

11 gegen 6 in die Übergangszone

Organisation/Ablauf

Vor und hinter der Mittellinie werden Zonen entsprechend der Abbildung aufgebaut. Etwa 20 Meter vor dem Tor wird eine Viererkette mit Dummies gebildet. Die Spieler werden in ihre Position eingeteilt. In der ersten Zone wird 3 gegen 2 gespielt. Aus dieser Zone versuchen die Angreifer über ihre Sechser oder mittels Schnittstellenpässe flach in die Übergangszone zu kombinieren. Gewinnen die Verteidiger den Ball kontern sie auf die Minitore. Die Angreifer versuchen nach dem Überspielen eine Torchance herauszuspielen. Die Verteidiger dürfen nachrücken, sobald sie überspielt wurden.

Coaching

• Enger Spielaufbau in der 3-2 Struktur
• In der Übergangszone bieten sich die Spieler auf Lücke an
• Präzises Passspiel in den Vorfuß

Variation

• Einzelne Positionen der Viererkette mit aktiven Gegenspielern ersetzen