Nehmen wir an, unser Spieler hat es beim letzten Spiel nicht geschafft Räume im Rücken der Abwehr zu erkennen und diese zu belaufen. Vor dem nächsten Training zeigen wir dem Spieler zwei bis drei Videos zu dieser Szene und munter ihn auf, das Verhalten im anstehenden Training zu verbessern.
Spielnahes Individualtraining
Bringe deine Spieler im Training so häufig wie möglich in spielnahe Situationen! 13 ausführliche Szenenanalysen, 40 detaillierte Trainingsformen! Perfekt für die eigene Trainingsplanung!
Im Training wird hauptsächlich 8 gegen 8 gespielt. Somit erlebt unser Spieler die angesprochene Szene und den damit verknüpften Auslöser (offener Raum) ungefähr zwei bis drei Mal.
In einer Form des Spielnahen Individualtrainings hätte der angesprochene Spieler den Auslöser viel häufiger wiederholt, denn das Spielnahe Individualtraining zeichnet sich durch seine hohe Auslöser-Wiederholungs-Dichte aus.
Im folgenden Artikel zeigen wir euch 3 attraktive Trainingsformen aus dem eBook Spielnahes Individualtraining von Jens Luke. Die ausgewählten Trainingsformen beziehen sich auf ein Individualtraining für den Stürmer, den Innenverteidiger und den Außenverteidiger.
1 gegen 1 in zwei engen Zonen mit Klatschoption
Organisation und Ablauf:
Im vorderen Feld müssen die zwei roten Spieler die Reihe des weißen Spielers überspielen. Der Stürmer bewegt sich im hinteren Feld zwischen den beiden Zonen. Wird der Stürmer angespielt, sucht er in der entsprechenden Zone das 1 gegen 1. Er kann aufdrehen oder den Ball zu einem aufrückenden Mitspieler klatschen lassen. Die Mitspieler müssen den Ball direkt in ein rotes Minitor oder im Großtor verwerten. Gewinnen die weißen den Ball, kontern sie auf die weißen Minitore.
Coaching:
Der Stürmer muss bewusst den Körperkontakt zum Gegner suchen. Öffnet der Gegner eine Seite, muss sich der Stürmer um den Gegner drehen und abschließen. Der Mitspieler sollte den Ball in den gegnerfernen Fuß spielen. („Wann kannst du aufdrehen und wann solltest du klatschen lassen?“)
Variation:
- Nach dem Klatsch öffnet sich die gesamte hintere Zone für den Stürmer. Er kann sich vom Gegenspieler lösen und in Spielrichtung aufdrehen.
1 + 3 gegen 2 mit Abbruchzone
Organisation und Ablauf:
Das Spiel startet mit einer Spielverlagerung. Der gelbe Spieler hat 5 versuche, um ein Tor zu erzielen. Sobald er den Abschluss sucht oder den Ball verliert, wird der Versuch gewertet. Wenn er unter Druck gesetzt wird, kann er sich einen Versuch sichern, indem er zurück zu seinem Mitspieler spielt. Dann startet ein neuer Durchgang. Wenn die roten den Ball gewinnen, passen sie zum Trainer.
Coaching:
Der Innenverteidiger dribbelt mit Tempo Richtung linkes Minitor. In einem 4-4-2 wäre das die Schnittstelle zwischen dem ballnahen Sechser und dem linken Mittelfeldspieler. Wenn die Innenverteidiger auf die Schnittstelle zu dribbeln, stehen die Spieler vor einer Entscheidung. Schließt der Sechser den Passweg öffnet sich das Zentrum, schließt der linke Mittelfeldspieler den Passweg öffnet sich der Flügel. („Warum musst du auf die Schnittstelle zu dribbeln?“)
Variation:
- Kontertore für gelb einbauen.
- Die Seite wechseln, um den linken Innenverteidiger zu trainieren.
2 gegen 2 Tor sichern
Organisation und Ablauf:
Die Aktion startet auf Kommando des Trainers. Der Spieler am Ball dribbelt ins Feld und spielt mit seinem Mitspieler ein 2 gegen 2 auf das Großtor. Die roten Spieler starten an den festgelegten Markierungen. Gewinnen sie den Ball, kontern sie auf die Minitore.
Coaching:
Der äußere Spieler von Rot (Außenverteidiger) muss versuchen die Reihe zurückzuerobern und neu aufzubauen. Dazu muss er trichterförmig nach innen laufen und auf Höhe seines Mitspielers (Innenverteidiger) kommen. Der Mitspieler sichert das Tor, da die Schlagdistanz zu groß ist, um Druck aufzubauen. („Was passiert, wenn du den ballbesitzenden Spieler anläufst?“)
Variation:
- Auf zwei Großtore spielen.
Spielnahes Individualtraining
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