Der Online-Shop für Fußballtrainer - Bücher, Seminare, eBooks u.v.m. - IFJ96.de

„Das musst du doch sehen!“ Doppel-Pass mit Roger Schmidt

Im folgenden Gastbeitrag beleuchtet DFB-Fußballlehrer und Diplom-Sportwissenschaftler (Deutsche Sporthochschule Köln) Hans-Dieter te Poel, eine von Roger Schmidt im Rahmen einer Exhibition vorgestellte Übungsform. Er denkt diesen Ansatz weiter und entwickelt daraus ein spielsituatives Format für den Leistungsbereich.

Wer mehr von Hans-Dieter te Poel lesen möchte, dem empfehlen wir sein Heft „Das musst du doch sehen!“, das sowohl als eBook als auch als Printausgabe erhältlich ist.


Das musst du doch sehen!

Bewertung 5 Sterne

In seinem neuen Buch „Das musst du doch sehen!“ erklärt Hans-Dieter te Poel detailliert, wie man erfolgreich Raumorientierung und Spielmöglichkeiten im Angriffsspiel entwickelt.


Roger Schmidt hat im Rahmen einer Exhibition eine klasse Übungsform vorstellen können, die das taktische Aktivieren durch Ballbesitz und Umschaltspiel im Sinne eines intensiven Voraussetzungstrainings zum Trainingsschwerpunkt hatte.

Ich möchte diesen Schwerpunkt weiterdenken, in dem ich hieraus ein spielsituatives Format für den Leistungsbereich (ab der U16) entwickeln und vorstellen möchte: Changing numerical advantage.

Zielstellungen und Coaching

Grundsätzlich geht es in dieser gemischten Form in wechselnder Überzahl für beide Teams um

  • das Einnehmen der entsprechenden Position, um das Feld in Hell-Grün durchspielen (i.S.v. „Reihe überspielen, Gegnerinnen ausschalten, mutig sein!“) und es verteidigen zu können ((defensive) Raumkontrolle),
  • die Wahl des Moments zum druckvollen Stichpass/Schnittstellenball/tiefen Pass (Raumgewinn) und zur Defence-Aktion (Aufmerksamkeit/Scannen etc.),
  • die präzise Umsetzung der Techniken auf dem Hintergrund der Durchführung in eine entsprechende Richtung und Geschwindigkeit in Zeit und Raum zur Spielfortsetzung,
  • den schnellen Ballwiedergewinn nach eigenem Ballverlust durch ballnahe und ballferne Spielerinnen (Gegenpressing und Aggressivität),
  • die verbale Ermutigung der Spielerinnen zur Risikobereitschaft durch die Coaches,
  • die Kommunikation zwischen den Spielerinnen (Teamcodes) und damit um die Erhöhung der Gewinnwahrscheinlichkeit im Wettspiel.

Aufbau und Ablauf der Übungsform

6 (Rot-Gelb-Rot) vs. 5 (Blau-Weiß-Weiß) und 7 (Blau-Weiß-Weiß) vs. 6 (Rot-Gelb-Rot) im Wechsel. Vier horizontal positionierte Felder und zwei Längsfelder mit unterschiedlichen Hütchenfarben kenntlich machen. Die Größe der Spielfelder, Anzahl der Spielerinnen und Tore/Mini-Tore und Torhüterinnen je nach Kadergröße, Zielstellung und Spielniveau festlegen.

1. Aufgabe

  • Startpunkt nach jedem abgeschlossenen Ablauf: Rot-Gelb-Rot erhält den vom Coach eingespielten Ball, führt ein Open up durch und dribbelt in hohem Tempo in das Spielfeld und passt sich, wie abgebildet, sich den Ball zunächst innerhalb der Dreiergruppe mit x Kontakten x mal zu.
  • Danach soll versucht werden, den Ball durch das Feld in Hell-Grün zu Rot-Gelb-Rot zu passen.
  • Die Dreiergruppe in Blau-Weiß-Weiß versucht das zu verhindern.
  • Erhält Rot-Gelb-Rot den Ball, versucht sie ihrerseits den Ball nach denselben Regeln an die Partnergruppe zurückzupassen.
  • Gelingt dieses Durchpassen des Raums in Hell-Grün x mal, darf Rot-Gelb-Rot gemeinsam im 6 vs. 5 auf die beiden Mini-Tore angreifen und ein Tor erzielen (vgl. 1 B).
  • Kann Blau-Weiß-Weiß den Ball zurückgewinnen, dann erfolgt im „ganzen“ Spielfeld ein „freies“ 7 vs. 6 auf das Großtor mit einem möglichen erneuten Umschalten auf ein 6 vs. 5 bis zur Torerzielung oder zum Ausball auf die beiden Mini-Tore. Etc.

2. Aufgabe

  • Gelingt es Blau-Weiß-Weiß den Ball im Feld in Hell-Grün zu erobern, soll diese im 5 plus 2 (Flügelspieler) vs. 6 auf das Großtor mit Torhüter*in angreifen und ihrerseits ein Tor erzielen.
  • Erfolgt ein erneuter Ballverlust, so wird das Spiel bis zum Torerfolg eines Teams „frei“ fortgesetzt. Die Flügelspieler können in diesem Fall in das farbig markierte Spielfeld einrücken oder, je nach Intention der Coaches, im Flügelraum bleiben und dort nicht angegriffen werden.
  • Nach einem Torerfolg oder Ausball startet der Coach (1 A) einen neuen Ablauf.

Punkte- und Torwertungen

  • Anzahl der gelungenen Stichpässe durch die Coaches zählen. Diese werden „gelöscht“, wenn Blau-Weiß-Weiß ein Tor erzielt.
  • Tore von Rot-Gelb-Rot zählen fünffach!
  • Welche „Serie“ hält am längsten (Zeitdauer messen).
  • Oder im Umkehrschluss: Shot Clock für Rot-Gelb-Rot einsetzen (Zeitdruck erhöhen). Solange die Teams gemäß ihren Aufgabenstellungen nicht Richtung Tor bzw. Mini-Tore spielen können, bleiben sie in den markierten Feldern und bespielen und verteidigen diese.

Variationsmöglichkeiten – Weitere Beschränkungen bei der Anzahl von Pässen (x Pässen)

  • Je weniger Passmöglichkeiten (Anzahl der Pässe untereinander) desto höher der Präzisions-, Zeit- und Belastungs- und Beanspruchungsdruck.
  • Verengung des Spielraums mit dem Ziel der weiteren Erhöhung der Anzahl der Ballkontakte und des mutigen Aufsuchens kleinster Lücken für Vorwärtspässe.
  • Erhöhung der Spielerinnenanzahl bei gleichzeitiger Erweiterung des Spielraums und damit der Verringerung der Anzahl der Ballkontakte und Erhöhung des Belastungsdrucks pro Spielerin.
  • Verlagerung der Spielform und der Geometrie in Richtung der Tore (1/3-, 2/3- etc. Feld).
  • Bei einem Ausball wird das Spiel alternativ mit einem Eckball eröffnet.

Das musst du doch sehen!

Bewertung 5 Sterne

In seinem neuen Buch „Das musst du doch sehen!“ erklärt Hans-Dieter te Poel detailliert, wie man erfolgreich Raumorientierung und Spielmöglichkeiten im Angriffsspiel entwickelt.


Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr Infos

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen